Am Anfang steht die Grundidee

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Liebe Freundinnen und Freunde des Kreativen Schreibens,

mit meinem Blog „Ehrenrunde – wie eine Geschichte entsteht“ schlage ich ein neues Kapitel auf. Es ist mein erster Blogbeitrag und damit ein Debüt!

In diesem und den folgenden Beiträgen werdet Ihr lesen, wie ich auf meinen neuen Kurzroman „Ehrenrunde“ gekommen bin, wie ich die Leser direkt aus dem Alltag in die Geschichte hineinziehe. Ich beschreibe, wie die fantastischen Elemente in dieser Geschichte unerwartet auftauchen, das ganz reale Setting immer mehr unterwandern und den Protagonisten mit den Untiefen seines Selbst konfrontieren. Die Handlung – ein Marathonlauf um einen See – erscheint auf den ersten Blick als eine nur mäßig spannende Routine. In dem Blog erfahrt ihr, wie der Roman trotzdem spannend wird und seine Spannung bis zur letzten Seite hält und natürlich auch, wie wichtig eine gute Auflösung für das Gesamtverständnis und damit den gefühlten Leseerfolg ist.

Der Fackelträger am Maschsee hat mich zu der Grundidee gebracht.

Am Anfang steht die Grundidee

Jede Kurzgeschichte, jeder Roman, jedes Drama hat eine Grundidee. Die Grundidee ist nichts Geringeres als die Voraussetzung für eine gute Geschichte und die Initialzündung zum Schreiben. Eine gute Grundidee ist also viel Wert.

Ob aus ihr eine spannende, unterhaltsame und/oder zum Nachdenken anregende Geschichte wird, hängt aber von den weiteren Schritten der Textentwicklung ab. Aus einer genialen Grundidee kann eine nur mäßige Geschichte werden, wenn es bei der weiteren Umsetzung hakt. Umgekehrt kann eine nur mäßig interessante Grundidee durch geniale Weiterentwicklungen der Handlung, interessante Charaktere und lebendige szenische Arbeit zu einer großartigen Geschichte werden!

Fazit: Am Anfang steht die Grundidee. Wenn sie an sich schon spannend ist und eine tolle Geschichte verspricht: Umso besser! Wenn sie aber auf den ersten Blick nicht so attraktiv erscheint: Nicht verzagen, auch aus dieser Idee kann eine super Geschickte werden! Es lohnt sich also, einige Schritte weiterzugehen, die Charaktere und die Handlung weiter zu entwickeln. Der Appetit kommt manchmal erst bei Essen, so das Sprichwort. Ich glaube, dass diese Weisheit auch auf das kreative Schreiben zutrifft.

In meinem Fall war die Grundidee ein Marathonlauf um einen bekannten See in meiner Heimatstadt Hannover. Soweit, so mäßig interessant. Vor allem, weil ich dort oft gelaufen bin, aber in meinem Leben noch nie selbst einen Marathon absolviert habe. Das ist kein Problem, denn das kreative Schreiben hat ja den großen Vorteil, dass man sich nicht an die Realität halten muss. Das ist der Unterschied zur Biografie, zur Dokumentation und zum Historischen Roman. All diese Genres haben den Anspruch einer möglichst wahrheitsgemäßen Darstellung der Handlung. Wir Kreativen Schreiber nehmen die Handlung nur als bekannten Startplatz für eine weit darüberhinausgehende fantastische Geschichte.

Mein Held mit dem prophetischen Namen Viktor ist ein guter Sportler, aber viel zu schüchtern, um sich für den berühmt-berüchtigten „Mischsee-Lauf“ einzuschreiben. Genau das tut sein selbstbewusster Freund Siegfried. Als dieser beim Probelaufen versagt, muss Viktor einspringen und beim Mischseelauf für ihn antreten. Damit wagt er den großen Schritt aus dem Kreis des Bekannten und Gewohnten. Ein Schritt, der ihn – man ahnt es schon – völlig überraschend auf seine ganz persönliche Heldenreise führt.

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